Restauration und Umbau zu einem Schallplatten-Kastl

Restauration - Teil #1: Zerlegen, schleifen, schleifen und wieder schleifen.

Neues Leben für einen alten Dachbodenfund.

Wir haben bei einem Hausausbau ein altes Schubladenkastl gefunden, in dem offenbar Werkzeug eingeschlichtet war. Jede der Schubladen war sauber beschriftet und in den Laden waren noch Einlagefächer gebaut, damit nichts herum rutscht. Das Kastl hatte außen eine schöne Patina in Mahagoni. Leider löste sich der Lack dort und da schon ein bisschen und überhaupt war das Kastl eher etwas heruntergekommen. Herrichten oder weg damit?

Für uns keine Frage – herrichten natürlich.

Also, hilft nicht – schleifen, schleifen, schleifen. Viel Staub, aber auch viel Freude, als alles wieder “nackt” und sichtbar wurde. Die Schubladen waren der Hammer, denn in jeder war Papier zum Schutz eingeklebt und musste leider raus. Hat ein bisschen gedauert. Dafür haben die Schubladen so schöne gedrechselte Holzgriffe, die ich alle erhalten habe. Die Rückwand kam dafür weg, die wird neu gemacht.

Überhaupt musste ich eine Kante des Korpus etwas ausbessern und auch die gedrechselten Füße besfestigen. Hin und wieder dachte ich, ob das eine gute Idee war und sich auszahlt. Aber einmal mittendrin gibt’s auch nur eine Richtung.

Damit später Schallplatten rein passen, habe ich die untersten Schubladen gänzlich entfernt und siehe da - da passen exakt Langspielplatten hinein - perfekt!

Die Farbentscheidung nach eingehenden Tests.

Als alles geschliffen war, brauchte ich nun eine Entscheidung über die Oberfläche. Dazu wurden mehrere Varianten getestet und: Mahagoni-Beize, weißer Antik-Lack, Antik-Wachs oder einfach Öl. War schnell klar - der Korpus wird weiß, die Laden werde ich mit einem guten Öl einstreichen und Natur lassen.

Die Baumplatte als Deckplatte.

Kürzlich habe ich von den Jungs von etero.at zwei Ulmen-Baumplatten bekommen. Roh, sägerau und einfach wunderschön. Die kleinere Platte sollte sich gut ausgehen für das Kastl und dem schönen Stück noch einmal ein cooles Upgrade gebe. Gesagt - nicht gleich getan. Denn so eine Rohbaumplatte muss erst mal plangefräst werden.

Erstmal Planfräse bauen.

Ich beschäftige mich schon lange damit, wie man so eine Planfräse bauen könnte. Zig tausend Videos auf YouTube in nächtelangen Sessions haben sich ausgezahlt und so habe ich nicht nur eine gut funktionierende Planfräse gebaut, sondern auch gleich erstmals eine Baumplatte zu einer Deckplatte gefräst und anschließend geschliffen. Und es ist wirklich super geworden. Wunderschön nach dem Ölen und sehr gut zum Rest passend.

Alles in allem - doch viel Arbeit, aber wieder viel gelernt und vor allem große Befriedigung, das Kastl später mit Schallplatten befüllt zu haben.

Restauration – Teil #2: Streichen, Planfräsen, Ölen & Finish.


 

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